Innenstadtentwicklung, Selbstständige, Landwirtschaft - Das BMU-Archiv 2017
Das Bündnis Mensch und Umwelt ist in Besigheim seit vielen Jahren aktiv. Das haben wir zum Anlass genommen, die Berichte zur kommunalpolitischen Arbeit der vergangenen Jahre zusammenzutragen. Im Jahr 2017 war die Innenstadt eine Baustelle, wir besuchten ein landwirtschaftliches Projekt im Strafvollzug und tauschten uns mit den Selbstständigen aus.
17. Februar 2017
Die derzeit in Besigheim aktuell diskutierten Themen dominierten auch das jüngste Treffen des Bündnis Mensch und Umwelt (BMU).
Zunächst gab jedoch Stadtrat Helmut Fischer einen Rückblick auf die Haushaltsberatungen und betonte, dass in der BMU-Stellungnahme der Schwerpunkt auf die Themenbereiche Stadtentwicklung und Klimaschutz gelegt worden sei, was er entsprechend begründete. Schon bald war man jedoch bei den derzeit heftig diskutierten Plänen des Neubaus der Enzbrücke zwischen Besigheim und Walheim. Stadtrat Hansjörg Kollar stellte die aktuelle Planung vor, die zum Missfallen der Teilnehmer keine Unterführung des Enztalradwegs vorsieht. Diese ließen keines der vom Regierungspräsidium vorgebrachten Argumente gegen eine kreuzungsfreie Unterquerung gelten und setzen nun alle Hoffnung auf den öffentlichen Druck und die noch zu führenden Gespräche. Diese finden demnächst mit Vertretern der beiden betroffenen Kommunen sowie den Landtagsabgeordneten Renkonen und Gramling mit den Entscheidungsträgern beim Regierungspräsidium und Verkehrsministerium statt. Ausdrücklich begrüßt wurde in diesem Zusammenhang auch das Positionspapier der Fahrradinitiative Besigheim, das detailliert auf die strittigen Punkte eingeht. Auf das Dauerthema Zugausfälle/Zugverspätungen ging Thomas Pulli ein. Als betroffener Pendler konnte er berichten, dass sich die Situation im Verlaufe des Monats Februar zwar verbessert habe, aber noch lange nicht zufrieden stellend sei. Insofern habe er mit Befriedigung die aktuelle Abmahnung der DB Regio AG durch das Verkehrsministerium zur Kenntnis genommen. Diese sei kein stumpfes Schwert, eröffne sie doch die Möglichkeit empfindlicher Konsequenzen, die für den Fall angedroht seien, dass sich die Verhältnisse nicht entscheidend verbessern.
Auch die derzeitigen Baumfällungen im Hartwald kamen zur Sprache. Die anwesenden Stadträte klärten darüber auf, dass diese keineswegs mit der von der Stadt beantragten Umwandlung einer Waldfläche südlich des Friedrich-Schelling- und Forchenwegs in Zusammenhang gebracht werden dürfen. Die Entscheidung über diese Umwandlung stehe noch aus und die BMU-Fraktion hoffe, dass diese von den zuständigen Behörden abschlägig ergehen wird.
Der nächste BMU-Treff wird mit der Besichtigung des Stadtarchivs verbunden und für den Apriltermin hat die Bundestagskandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, Cathrin Kern, ihren Besuch angesagt. Sie möchte sich einen Eindruck von der kommunalpolitischen Arbeit des BMU verschaffen. Für die diesjährige Exkursion schlug Alois Windisch einen Besuch der Staatsdomäne Hohrainhof, Deutschlands einziger Justizvollzugsanstalt mit eigenem Weingut, vor.
06. August 2017
Das Bündnis Mensch und Umwelt (BMU) veranstaltete am vergangenen Samstag im Rahmen der Besigheimer Sommerferienaktion einen Nachmittag für Kinder rund um die Honigbiene. Den 13 anwesenden Kindern erklärten Dorothea und Thomas Pulli allerlei Wissenswertes über das abenteuerliche Leben der Bienen und ihren ökologischen Nutzen für Mensch und Umwelt. So erfuhren die Kinder wie die Beuten –die Wohnungen der Bienen – aufgebaut sind und dass eine Sommerbiene während ihres nur ca. 40-tägigen Lebens nacheinander verschiedene Aufgaben wie Waben putzen, Brutpflege, Wabenbau, Honigbereitung, Stock bewachen und dann erst das Sammeln von Nektar und Pollen erfüllt. Ein Imker, so die Erläuterungen von Thomas Pulli, entnimmt auch immer nur einen Teil der Honigwaben, die wiederum durch ein Gitter in der Beute abgetrennt sind und so von der Königin aufgrund ihrer Größe nicht heimgesucht und bebrütet werden können. Eine Biene wiegt zirka 100 mg und transportiert auf ihrem Heimflug bis zu 30 mg an Nektar oder Pollen, was also annähernd einem Drittel ihres Körpergewichts entspricht. Um 500 g Honig zu produzieren, legen die Bienen eines Volkes eine Gesamtstrecke zurück, die dem dreifachen Erdumfang entspricht. Bei ihren Sammelflügen erbringen diese Insekten auch die enorm wichtige Bestäubungsleistung, wodurch sie nach Rind und Schwein als das drittwichtigste Nutztier gelten. Anhand einer Tafel erklärte Imkerin Dorothea Pulli, dass die Ernteerträge ohne die Bestäubung durch Bienen enorm schrumpfen würden. So würde sich beispielsweise ohne die Honigbienen der Ernteertrag bei Äpfeln und Kirschen auf jeweils über 60 Prozent und bei Birnen auf über 85 Prozent reduzieren. An einem Schaukasten konnten die Kinder hinter Glas die Königin mit ihren Arbeiterinnen beobachten. Anschließend durften sie in ein Jungvolk schauen. Hierbei wurde dann mit Rauch gearbeitet, denn Rauch bedeutet für die Bienen "Alarm"; sie versorgen sich dann mit Nektar, wodurch sie einen vollen Magen haben und so weniger leicht stechen können.
Abschließend durften die Kinder noch den Honig aus den Waben schleudern und von der so gewonnenen süßen Köstlichkeit natürlich auch naschen.
23. Juli 2017
Besuch bekamen die Aktiven des Bündnis Mensch und Umwelt (BMU) bei ihrem jüngsten Treff: Die Bundestagskandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, Catherine Kern, hatte sich angesagt. Zum einen, weil sie sich vorstellen wollte und zum andern, weil sie sich für die Arbeit des BMU interessierte. Neben einer ausführlichen Schilderung ihres persönlichen und politischen Lebenswegs ging sie auf ihre politischen Ziele ein. Aufgrund ihrer englischen und holländischen Wurzeln war es nicht verwunderlich, dass sie als überzeugte Europäerin einen ihrer Schwerpunkte in der Europapolitik sieht, die ja für jede Kommune eines EU-Mitgliedsstaates spürbare Auswirkungen habe. Eine nachhaltige Umweltpolitik zähle für sie als überzeugte Grüne selbstverständlich zu ihrem „Kern“-Geschäft. Darüber hinaus sehe sie ihre Aufgaben in den Politikfeldern Menschenrechte und Entwicklungshilfe. Sie setze sich unermüdlich dafür ein, die Gesellschaft sozial, nachhaltig und weltoffen mit grüner Politik voranzubringen. Es dürfe nicht sein, dass in einem reichen Land wie der Bundesrepublik der Anteil der von Armut betroffenen Menschen immer größer werde und sich die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter öffne.
Sie kritisierte, dass in der hochverdichteten Region Mittlerer Neckar immer noch in viel zu hohem Maße Flächen für Gewerbegebiete und Wohnungsbau verbraucht würden. Man steure hier einem Verkehrsinfarkt entgegen und generell vermindere sich die Lebensqualität aufgrund zunehmender Luftverschmutzung und der Beeinträchtigung naturbelassener Naherholungsgebiete.
Im Anschluss daran berichteten die BMU-Stadträte über Aktuelles aus dem Gemeinderat. Stadtrat Hansjörg Kollar ging unter anderem auf das umstrittene Baugesuch in der Bügelestorstraße ein, das nun vom Ausschuss für Umwelt und Technik, trotz Nachbesserungen, zum wiederholten Male abgelehnt wurde und begründete hierzu seine Haltung. Der Fraktionsvorsitzende Helmut Fischer gab einen Ausblick auf die kommende Gemeinderatssitzung. Er begrüßte die Arbeit der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz, über die in der Sitzung ausführlich berichtet werden wird. Es sei sehr erfreulich, dass vom Deutschen Hilfswerk für die nächsten fünf Jahre die Finanzierung einer Personalstelle für einen Quartiersmanager bewilligt worden ist. Die zu verabschiedende Stellungnahme der Stadt zur Fortschreibung des Regionalverkehrsplans wurde bezüglich der Forderung nach einer S-Bahn-Verlängerung bis Kirchheim/N. kontrovers diskutiert. Diese könne nur dann akzeptiert werden, wenn die Zahl der Regionalexpresszüge zu den Hauptverkehrszeiten dadurch nicht ausgedünnt werde.
25. Juli 2017
Was versteht man unter der Berufsbezeichnung Quartiermanagerin? Welchen Aufgaben stellt sich diese? Warum gibt es diese Stelle ausgerechnet in Besigheim und wo ist diese angesiedelt? Mit welchen Problemen kann man sich an diese Einrichtung wenden? Diese und andere Fragen wurden den BMU-Stadträten bereits im April dieses Jahres gestellt, als sich die Sozialpädagogin Frau Bettina Ongerth in einer Sitzung des Gemeinderats vorgestellt hatte (wir berichteten).
Wer könnte diese Fragen besser beantworten, als Frau Ongerth selbst, sagten sich die BMU-Organisatoren und so wurde sie zum jüngsten Treffen des Bündnisses eingeladen. Und dieser Einladung folgte eine große Zahl Interessierter, womit sichtbar wurde, wie sehr dieses Thema bereits in der Öffentlichkeit angekommen ist.
Frau Ongerth erläuterte eingangs, dass ihre Stelle im Ansatz sowohl aus den Erfahrungen der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz, wie auch dem Bürger- und Seniorenbüro, das unter ihrer Leitung vor zirka einem Jahr mit Sitz im Rathaus eingerichtet worden ist, hervorgegangen sei. Hierbei habe sich schon bald gezeigt, dass die, an die in Form eines Netzwerks tätigen, Mitarbeiter und Kooperationspartner (u.a. aus den Bereichen des Robert-Breuning-Stifts, der Diakoniestation, des Sozialverbandes VdK, des Vereins für behinderte Menschen in Besigheim und Organen der Rechtspflege) herangetragenen Probleme weit über Seniorenangelegenheiten hinaus gingen. So war es geradezu zwingend, diese Aufgaben auf einer höheren Ebene mit breiterer Basis anzusiedeln. Und da kam eine vom Deutschen Hilfswerk angebotene Fördermöglichkeit gerade zur rechten Zeit. Der Hausdirektorin des Robert-Breuning-Stifts, Frau Michaela Sowoidnich, gelang es auf diesem Wege die Finanzierung der Stelle einer Quartiermanagerin für fünf Jahre zu erreichen. 80 Prozent der Personalkosten werden vom Deutschen Hilfswerk übernommen; zur Übernahme der restlichen 20 Prozent erklärte sich die Evangelische Heimstiftung bereit.
Frau Ongerth räumte ein, dass der Begriff Quartier in ihrer Funktionsbezeichnung erläuterungsbedürftig sei. Hierunter verstehe man die überschaubare Wohnumgebung eines jeden Bürgers, eingebunden in den Kontext einer Stadt, wie hier Besigheim in seiner Gesamtheit. Es sei dies der Ort lokaler Lebenszusammenhänge und alltäglicher Lebensbezüge, also der soziale Raum, den Menschen sich erschließen können. Hierzu gehörten sowohl natürliche, wie bauliche und soziale Strukturen und der Raum unterliege einer dynamischen Entwicklung. Somit liege die Qualität eines Quartiers überhaupt nicht nur im Interesse eines gewissen Personenkreises, wie beispielsweise den Senioren, sondern aller Bürgerinnen und Bürger.
28. August 2017
Am vergangenen Samstag machte sich eine Gruppe des Bündnis Mensch und Umwelt (BMU) auf den Weg zu einer in Deutschland einmaligen Einrichtung, der Staatsdomäne Hohrainhof bei Talheim. Diese kann das Alleinstellungsmerkmal, die einzige Justizvollzugsanstalt mit eigenen Weinbergen zu sein, für sich in Anspruch nehmen.
Trotz schweißtreibendem Wetter legte der überwiegende Teil der Ausflugsteilnehmer die Anfahrt mit Fahrrädern zurück, so dass der Erfrischungsempfang mit selbsterzeugtem Prosecco und Fruchtsäften aus eigenem Anbau sehr willkommen war. Nach einer kurzen Vorstellung des „Projektes Hohrainhof“ zeigte der Justizbeamte Simon Kurz der Gruppe zunächst einen Teil der Weinberge und des landwirtschaftlichen Anwesens des Hofgutes. Schwerpunkt des Betriebes sind Ackerbau, Rinderzucht, Weinbau und Landschaftspflege. Besonderer Aufmerksamkeit konnte sich dabei das erst am Tag zuvor geborene Kalb erfreuen. Die anderen Kälber und die Kühe befanden sich auf Weiden rund um den Hohrainhof. Die Besucherinnen und Besucher nahmen sehr positiv auf, dass sich die Staatsdomäne besonders um den Erhalt der Limpurger Rinderrasse verdient gemacht hat.
Ein wichtiger Bestandteil des Rundgangs war zudem die Besichtigung des Kellereibetriebes mit seinem ansprechenden Vorrat an diversen Weinsorten, Sekten und Proseccos.
Bevor die Stärkung am reich gedeckten Mittagstisch in der Hofkapelle – unter anderem mit Produkten der eigenen Metzgerei und Bäckerei aus der Justizvollzugsanstalt in Heilbronn – gereicht wurde, beantwortete Herr Kurz viele Fragen der Besuchergruppe. Im Mittelpunkt des Interesses stand die Rolle des gelockerten Strafvollzugs auf dem Hohrainhof. Geeignete Gefangene werden im Hof selbst und auf den umliegenden landwirtschaftlichen Flächen für einfachere Arbeiten eingesetzt. So lernen sie Verantwortung für Aufgaben zu übernehmen und können sich an Arbeitsstrukturen gewöhnen. Die erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten können ihnen später beim Start in das Leben nach der Haft hilfreich sein.
Schließlich wurde unter fachkundigen Ausführungen von Herrn Kurz eine Weinprobe serviert. Vorgestellt wurde eine Auswahl von Weinen bester Qualität, zum Teil ausgezeichnet mit Preismünzen des Württembergischen Weinbauverbandes. Nachdem dieser letzte Programmteil absolviert war, dankten die Teilnehmer Herrn Kurz für die vermittelten vielfältigen Eindrücke und Alois Windisch, für die Organisation dieses BMU-Ausflugs. Aufgrund der großen Resonanz – so Windisch – wolle er sich im nächsten Jahr um einen weiteren Ausflugstermin zum Hohrainhof bemühen.
19. September 2017
Die Mitglieder des Bundes der Selbständigen, Ortsverein Besigheim e.V., trafen sich dieser Tage zu ihrem schon an jedem ersten Mittwoch der ungeraden Monate traditionellen Unternehmerfrühstück. Dieses Mal war Helmut Fischer, Fraktionsvorsitzender des BMU im Besigheimer Gemeinderat zu Gast. In einem ausführlichen Eingangsreferat legte Fischer die Schwerpunkte und die dazugehörigen Standpunkte seiner Fraktion zu den vielen anstehenden Aufgaben in der Stadt vor.
Heftige Diskussionen entstanden als das Thema Enzterrassen und die enormen Kostenüberschreitungen bei diesem Bauwerk zur Sprache kamen. Die Selbständigen vermissen ein Bewirtschaftungskonzept für diesen neu geschaffenen Platz, damit er nicht in kurzer Zeit zu einem verschmutzten Schandfleck in der Stadt werde. Sehr besorgt wurde auch eingebracht, dass im Zuge des Baus des projektierten Parkhauses möglicherweise eine Parkraumbewirtschaftung in der gesamten Stadt erfolgen könnte. Die Teilnehmer äußerten Zweifel daran, dass das Parkhaus genutzt werden wird um die Innenstadt zu besuchen bzw. die Einzelhandelsgeschäfte dort zu frequentieren. Es sei zu bedauern, dass an der Umsetzung des Planes, einen Aufzug von der Neckarseite hoch zur Altstadt zu schaffen, nicht ernsthaft gearbeitet werden würde.
Parkgebühren auf den Parkplätzen im Bereich der Innenstadt würden weitere Existenzen gefährden, da die Kunden dann nach Bietigheim fahren würden und dort bequem kostenlos parken könnten. Begrüßenswert wäre hingegen, rund um den Bahnhof weiteren Parkraum für Pendler zu schaffen. Dieser müsse dann aber konsequent durch den Ordnungsdienst kontrolliert werden, damit kein wildes Parken in den umliegenden Straßen stattfinden könne.
Sorgen bereiten den Selbstständigen die hohen Kosten für den Stadtpark, da zu befürchten sei, dass dann wichtige Projekte wie die dringende Sanierung der Schulen und den für die Betriebe in der Stadt sehr wichtigen Ausbau des schnellen Internets nicht zeitgerecht angegangen werden können. Der Meinungsaustausch wurde als sehr konstruktiv empfunden und deshalb empfohlen, ihn in angemessenem Abstand wieder zu vereinbaren.
28. November 2017
Auf Einladung des Bündnis Mensch und Umwelt (BMU) berichtete Bürgermeister Steffen Bühler über aktuelle kommunalpolitische Themen. In einem Rückblick streifte er die im laufenden Jahr in Angriff genommenen größeren Projekte, wie das Feuerwehrmagazin und die Kindertagesstätte in Ottmarsheim. Man befinde sich weiterhin in einer guten finanziellen Lage, was der wirtschaftlichen Situation zu verdanken sei. Die Vollbeschäftigung bringe es aber auch mit sich, dass sich die Stadt mit der Personalfindung schwer tue. So könnten für offene und dringend benötigte Posten oftmals nicht die geeigneten Mitarbeiter gefunden werden.
Da die Bauunternehmen derzeit voll ausgelastet seien, würde sich bei Ausschreibungen oft die Schwierigkeit ergeben, befriedigende Angebote zu erhalten und oftmals seien dann die kalkulierten Preise nicht oder nur mit Mühe zu halten.
In seinem Ausblick auf das kommende Jahr ging der Bürgermeister auf die Sanierung der Kirchstraße ein, die – mit dem Ziel, bis zum Sommer abgeschlossen zu sein – alsbald etappenweise erfolgen werde. Er sprach weitere Straßensanierungen und auch das Sanierungsprogramm „Stadtkern IV“ an. Die Anwesenden zeigten sich insbesondere an den Ausführungen zum Enzparkprojekt interessiert, die sich Bühler bis zum Schluss aufgehoben hatte. Bei den kritischen Einwürfen zu der nun nahezu fertig gestellten Enztreppe räumte dieser ein, dass sich in der Ausführungsphase gewisse Probleme ergeben hätten, die darauf zurückzuführen seien, dass man die in Aussicht stehende, zeitlich befristete Landesförderung nicht habe gefährden wollen und so den Baubeginn habe vorziehen müssen. Er sprach von einem „Schnellschuss“ und sagte: „Wir müssen rückblickend eingestehen, dass die Planung zu diesem Zeitpunkt noch nicht weit genug fortgeschritten war“. So seien Nachträge erforderlich geworden, die natürlich auch zur Verteuerung dieses Bauabschnittes geführt hätten.
Aus dem Teilnehmerkreis wurden dann zahlreiche Fragen zur Radwegführung, zum Parkhaus und zu den beabsichtigten Baumfällungen gestellt. Bürgermeister Bühler versicherte zum letztgenannten Punkt, dass man nur Bäume fälle, die aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht mehr zu erhalten seien und nur solche, die den Baumaßnahmen – beispielsweise im Brückenkopfbereich des neuen Fahrrad- und Fußgängersteges – im Wege stünden. „Ich bin mir der Wertigkeit des alten Baumbestandes völlig bewusst und im Klaren darüber, dass ein entnommener alter Baum nicht unmittelbar durch eine Neupflanzung ersetzt werden kann“, so der Bürgermeister. Er verwahrte sich gleichzeitig gegen das Gerücht, dass man keine Neupflanzungen plane, Fakt sei, dass man wesentlich mehr Bäume pflanze, als entnehme. Im Übrigen sei die Planung für die weiteren Bauabschnitte nördlich der Stadtbrücke noch völlig offen. Man habe vor, in absehbarer Zeit nicht nur zu einer Bürgerversammlung einzuladen, bei der über die weiteren Planungen diskutiert werden könne, sondern auch eine Vor-Ort-Begehung anzubieten, bei der man bereits entwickelte Vorstellungen aufzeigen und gerne Anregungen aus der Bürgerschaft aufnehmen werde.