BMU und SPD zum Projekt Luisenhöfe: Konstruktive Mitarbeit der Bürger muss möglich sein
Nach der gestrigen Gemeinderatsitzung, in denen die Planungen des Wohnbauunternehmens Layher öffentlich bekanntgegeben wurden, möchten das Bündnis Mensch und Umwelt (BMU) und die Gemeinderatsfraktion der SPD gemeinsam Stellung beziehen. BMU und SPD stehen klar hinter der Bebauung des ehemaligen Ziegeleiareals zwischen Marien- und Luisenstraße. Das 20.000 qm große Gelände wurde seit vielen Jahren als Wohnbaureserve zurückgehalten. Aus gutem Grund: Es liegt nah an Bahnhof, Stadt und Natur.
„Die Bebauung des ehemaligen Ziegeleigeländes ist die richtige Antwort auf die Herausforderungen der Wohnungsnot in der Region. Dennoch müssen wir feststellen: Die Verantwortlichen haben versäumt, die Anwohner vor Ort frühzeitig einzubeziehen. Nun sind die Bürger voller Frust und haben Sorgen vor dem, was sprichwörtlich vor ihrer Haustür passiert“, so die Fraktionsvorsitzenden Helmut Fischer und Christian Herbst.
Einige Punkte sind für uns und die Bürger in der Marien- und Luisenstraße noch nicht ausdiskutiert. Konkret fordern wir:
- Bei der Höhe der Gebäude und der Dichte der Bebauung muss es noch Raum zur Debatte geben, wie es auch der mobile Gestaltungsbeirat anmahnte. Als einen möglichen Schlichtungsvorschlag möchten wir es geprüft wissen, inwieweit sich die Reduzierung der an die Luisenstraße angrenzenden Gebäude zugunsten einer Erhöhung der dahinter liegenden Gebäude auswirkt.
- Sehr unbefriedigend ist der Mangel an Lösungsvorschlägen für eine praktikable Kinderbetreuung. Diese muss im räumlichen Kontext zum neuen Wohngebiet angestrebt werden und insbesondere dem verkehrlichen Aspekten Rechnung tragen.
- Wir wollen Wohnungsbau, der allen Teilen der Bevölkerung gerecht wird. Die Luisenhöfe sollen kein Quartier werden, das sich nur Ingenieure und Ärzte leisten können. Geförderter Wohnungsbau mit bezahlbaren Mieten soll gemäß den baulandpolitischen Grundsätzen der Stadt auch dort ermöglicht werden.
Wir unterstützen die Bestrebungen aller Beteiligten, die der Schaffung eines lebenswerten, familienfreundlichen, begrünten und durchmischten Stadtteils dienlich sind. Insbesondere loben wir den vorgesehenen Bau öffentlicher Spielplätze, die weitreichende Begrünung der Fläche zwischen den Gebäuden und die Schaffung eines Carsharing-Konzepts.
Nun gilt es, um die Unterstützung der Bevölkerung zu werben. Um hierbei glaubwürdig auftreten zu können, ist es unseres Erachtens notwendig, die bisherige Planung nicht als gesetzt, sondern als Vorschlag zu betrachten. „Insbesondere die Veranstaltung nächste Woche sollte nicht als reine Information, sondern als Diskussionsangebot mit offenem Ausgang betrachtet werden. Die Bürger vor Ort haben das Recht konstruktiv mitzusprechen“, betonen Thomas Pulli und Marcel Kühnle. Denn Kommunalpolitik heißt, gemeinsam die Stadt voranzubringen. Bei der Gestaltung eines gesamten neuen Stadtteils werden heute Entscheidungen für die nächsten Generationen getroffen, die es mit der nötigen Ruhe und Sorgfalt abzuwägen gilt. Anstehende Wahltermine dürfen dabei nicht fälschlicherweise als Stichtage gesetzt werden.