Auf den Spuren der Hohenstaufen
Die Erkundung urschwäbischer Kulturlandschaft war das Ziel der diesjährigen Sommerexkursion des Bündnisses Mensch und Umwelt (BMU). Dies sollte gleichzeitig ein Test der öffentlichen Verkehrsmittel hinsichtlich der Mitnahme einer größeren Gruppe mit Fahrrädern sein. Es sei vorweggenommen: Die Bahn hat den Test bestanden, denn die Radler kamen – ohne Schwund – sowohl planmäßig an den Zielbahnhof, wie auch wieder pünktlich nach Hause.
Nach der Bahnfahrt bis Plochingen erfolgte dort der Start per Rad auf dem Filstalradweg nach Faurndau von wo aus die Strecke dann weiter auf der Trasse der ehemaligen Hohenstaufenbahn, genannt „Klepperle“, führte. Am gefällig restaurierten früheren Bahnhof Rechberghausen – heute als Theater genutzt – wurde die erste Rast eingelegt und die Tour dann über Wäschenbeuren nach Schwäbisch Gmünd fortgesetzt. Der Anblick der drei Kaiserberge rückte eindrucksvoll ins Bewusstsein, dass man sich im Land der Staufer befand. Hierzu passte dann die Schlussetappe auf dem Remstalradweg zum Kloster Lorch, dem eigentlichen Ausflugsziel. Dort nahm sich die Gruppe Zeit für eine ausgiebige Besichtigung der ehemaligen Klosteranlage, deren Geschichte in engem Zusammenhang mit der Gründerfamilie der Hohenstaufen steht. Der historische Aufstieg und Fall dieses bedeutendsten deutschen und europäischen Herrschergeschlechts ist im Kapitelsaal der ehemaligen Abtei auf einem Rundgemälde anschaulich nachvollziehbar. Der Lorcher Künstler Hans Kloss hat in einer Rundung von 30 m und einer Höhe von 4,50 m diese Geschichte sehr beeindruckend bildlich nacherzählt. Dem Betrachter erschließt sich hierin auch die Welt des Hochmittelalters im damaligen Deutschland und im mediterranen Raum des Mittelmeeres.
Nach diesem Ausflugshöhepunkt gelangte die Radlergruppe nach steiler Abfahrt zum Bahnhof Lorch, von wo aus es dann über Stuttgart wiederum per Bahn nach Besigheim, der Heimatstadt mit ihren zwei Staufertürmen, ging.