Aktuelles23.03.2020

BMU findet in der Corona-Krise neue Wege der Kommunikation

Das Bündnis Mensch und Umwelt (BMU) traf sich dieser Tage trotz aller Verbote zur monatlichen Sitzung. Allerdings im Internet. In einer Video-Konferenz konnten die Koordinatoren des BMU, Sabine Weiler und Marvin Palatini, eine Anwesenheit von 15 Personen notieren.

Videokonferenz
© BMU Besigheim

Er betonte, dass auch wenn man derzeit sehr ungewissen Zeiten entgegensehe, die Tagespolitik nicht erstarren dürfe. In der lebhaften Diskussion bildete sich die Auffassung heraus, dass das BMU diese Krise auch als Chance für unsere Gesellschaft sehen müsse. So erfahre die leidende Umwelt derzeit die so dringende Erholung von all unserem bis dato nicht wegzudenkenden, umweltschädigenden Alltag.

Die Entschleunigung erzwinge nun beispielsweise, dass man das bis dahin scheinbar existenzielle Auto öfters stehen lassen müsse. Auch zeige sich jetzt, dass Ein-Tages-Flugreisen für drei Stunden Präsenz-Meetings nun doch über Bildschirme oder Telefon lösbar seien und der bisher scheinbar elementare Konsum seine Wichtigkeit verloren habe. Derzeit sei das Ausmaß und das Ende der Krise zwar noch nicht absehbar, aber wenn diese vorüber sei und der Alltag wieder starte, sollte sich generell die Frage stellen, ob man wirklich wieder mit all den bekannten Facetten umweltgefährdenden Verhaltens wieder anfangen muss.

Als Fazit der obligatorischen Diskussionen um die aktuelle Tagespolitik sprach sich das Bündnis für Besigheimer Belange vor allem für eines aus: es braucht derzeit gute Krisen-, aber auch Sparpläne. Denn die Infektion werde Besigheim nicht aussparen worauf sich alle Verantwortung tragenden einstellen sollten. Da zu erwarten sei, dass sich die Befürchtungen deutlich rückläufiger Haushaltserträge verifizierten und die Steuereinahmen auch in den kommenden Jahren bescheidener werden, sollte auch bereits jetzt vorausschauend reagiertwerden.

Nach den obligatorischen Berichten der teilnehmenden Stadträte aus der Arbeit des Gemeinderats, stießen im weiteren Verlauf der Tagesordnung die jüngsten Ausarbeitungen der Arbeitskreise auf großes Interesse. Sprecherin Lena Ebert aus dem Arbeitskreis Soziales stellte das Konzeptpapier zur Verbesserung der Situationen in den Besigheimer Kinderbetreuungseinrichtungen vor. Gemeinsam mit Luna Geippel machte sie – neben weiteren Anregungen – Vorschläge zur ressourcensparenden Optimierung der Öffnungszeiten und auch zur Attraktivitätssteigerung des Erzieherinnenberufs in Besigheim. Sowohl Ebert, wie auch Geippel sind Elternbeirätinnen und wissen von daher wo die Probleme im Detail liegen.

Ebenfalls ein Konzeptpapier brachte der Arbeitskreises Klima und Naturschutz ein. Dabei wurde vorrangig der mit weitem Abstand größte CO2-Emitent städtischer Liegenschaften in Besigheim, die Heizungsanlage im Schulzentrum auf dem Kies, ins Visier genommen. Sprecher Daniel Christen und Dr. Benjamin Tempel stellten ein inhaltsreiches Papier vor, das auf konkreten Zahlen aus dem Energiebericht 2018 der Stadt Besigheim basiert. Hier werden sowohl die klimarelevanten Auswirkungen einer nachhaltigen Energieversorgungstechnik, wie auch die wirtschaftlichen Aspekte dargestellt und mit belastbaren Zahlen untermauert. Diese Ausarbeitung soll der Stadtverwaltung und der Öffentlichkeit vorgestellt werden und die Autoren hoffen, dass ihre Ergebnisse in die weiteren Planungen einfließen.

Eine Arbeitssitzung via Internet ersetze zwar nicht völlig die persönlichen Treffen, sei jedoch bei den derzeitigen Gegebenheiten eine sinnvolle Alternative und stelle sicher, dass die politische Arbeit in akzeptabler Weise fortgesetzt werden könne, war das abschließende Fazit der Diskussionsteilnehmer.

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