80ster Todestag der Widerstandskämpfer
Am 22. Februar 2023 jährt sich der Todestag der Widerstandskämpfer Sophie und Hans Scholl sowie Christoph Probst zum 80sten Mal, woran die Besigheimer BMU-Fraktion erinnert. Zuvor wurden sie vom sogenannten „Blutrichter“ Roland Freisler am gleichgeschalteten Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Die Urteile wurden nach dem Verhandlungsende am selben Tage im Gefängnis München-Stadelheim vollstreckt.
Am 18. Februar 1943 wurden Hans und Sophie Scholl beim Verteilen ihres sechsten Flugblattes im Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität in München festgenommen. In seiner Manteltasche hatte Hans Scholl den Entwurf eines siebten Flugblatts, geschrieben von Christoph Probst, dabei. Neben den Geschwistern Scholl sowie Christoph Probst sind die weiteren Mitglieder der “Weißen Rose” Alexander Schmorell, Willi Graf und Professor Kurt Huber in einem zweiten Prozess am 19.April 1943 ebenfalls zum Tode verurteilt worden. Gegen zehn weitere Mitglieder und Helfer der “Weißen Rose” wurden Freiheitsstrafen zwischen 6 Monaten und zehn Jahren ausgesprochen.
Die Mitglieder der Widerstandsgruppe “Weiße Rose” gelten als große Vorbilder für Zivilcourage, Mut und Toleranz. Sie stehen zeitübergreifend für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Achtung der Menschenwürde. Des Weiteren verbreiteten sie mit höchster persönlicher Opferbereitschaft ihre humanistisch-demokratischen Ideale gegen die Nazi-Diktatur und deren schwerste Verbrechen. Sie haben 1942/43 in sechs Flugblättern an das Gewissen und die Verantwortung der deutschen Bevölkerung appelliert. Flugblätter der “Weißen Rose” wurden von den Alliierten noch nach dem Tode der Widerstandskämpfer nachgedruckt und über deutschen Großstädten abgeworfen.
Was die Geschwister Scholl anbelangt, ist erwähnenswert, dass es auch lokale Bezugspunkte gibt, denn die Familie Scholl wohnte vom Sommer 1930 bis zum Frühjahr 1932 in Ludwigsburg, wo Sophie Scholl die 3. und 4. Klasse der Mädchenvolksschule am sogenannten „Schulbückele“ - die heutige Sophie-Scholl-Schule - besuchte. Ihr Bruder Hans war damals Schüler an der Oberrealschule – dem heutigen Mörike-Gymnasium. Die Familie hatte eine Wohnung am Schillerplatz 7, Ecke Myliusstraße, wo sich heute die Mylius Apotheke befindet. Eine Hinweistafel vor Ort erinnert daran.